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Von Mandalay ging es dann mit einem Kleinbus nach Kalaw, eine kleine Ortschaft auf 1300 Meter in den Bergen. Von dort aus starten die meisten Trekkingtouren Richtung Inlay See. Andreas will unbedingt diese 2-3 Das Pinewood HotelTagestour laufen, ich bin mir da angesichts der teils recht hohen Tagestemperaturen noch recht skeptisch, aber warten wir mal ab.
Die Abfahrt direkt vom Hotel war 8 Uhr und pünktlich um 8:50 Uhr holte man uns ab und wies uns kommentarlos einen Platz im inneren zu, wo noch 6 weitere einheimische Leute argwöhnisch beäugten. Hmm so ein Verhalten waren wir gar nicht gewohnt, waren die Leute bisher immer gut gelaunt und gegenüber Ausländer immer offen gewesen. Die Fahrt ging los und verlief ereignislos, bis wir zur Mittagszeit rast an einem Restaurant machten. Alle stiegen aus und gingen direkt ins Restaurant, setzten sich und wurden ohne weitere Bestellung mit Suppe, Hauptgang und Getränken versorgt. Aber uns hat keiner 4 Tonnen Wäschebeachtet, weder ein freundliches Mingalaba noch ein Blick oder sonstige Reaktion auf unsere Anwesendheit. Auch der durchdringende Blick in Richtung Personal brachte keine Reaktion,man lief an uns vorbei als wären wir nicht da.
Ich betrachtete zweimal mein Spiegelbild in der Brille um sicher zu sein, das wir wirklich noch existieren und nicht auf Grund eines Verkehrsunfalls nur noch eine Geistererscheinung sind. Aber nein, sah Andreas' und mein Spiegelbild in der Brille.
Frech packte Andreas sein Reiseproviant aus und wir aßen diesen. Auf dem Tisch standen noch ein paar Trauben von denen ich mir welche, in Summe 3, abzupfte.
Ansonsten nahm keiner Notiz von uns. Die einzige Reaktion der Kellnerin war, als sie irgendwann des Weges kam und das Fehlen der drei Trauben bemerkte, dass sie kurz überlegte und dann weiterlief und eine weitere Mitarbeiterin die Trauben dann vom Tisch entfernte.
Kurz vor Aufbruch kam dann gleiche Bäume pflanzen Mitarbeiterin zurück an den Tisch, sprach was auf Burmesisch und sagte grinsend auf Deutsch, dass sich sich die Trauben nun sonst wo hinstellen könne, worauf sie wohl etwas ähnlich gemeines gesagt haben muss, wenn ich ihren verächtlichen Blick richtig deuten konnte.
Irritiert stiegen wir wieder in den Bus, und wir fuhren weiter Richtung Kalaw und je kurviger der Pass wurde, desto mehr rülpse eine alte Burmesin hinten im Bus. :-). Nach schier endloser Kurverei und einem immer mehr scheppernden Bus, irgendwie ist dem Minibus ein Stoßdämpfer hinten gebrochen, sind wir in Kalaw angekommen und sofort versammelte sich eine übliche Traube an Dienstleister vor dem Bus. Zwei Mopeds waren gefunden die sofort und ohne Verhandeln die 4 Kilometer für 1000 Kyat pro Person zum Hotel fuhren.
Das Hotel lag etwas abseits und versteckt im Pinienwald, die Temperaturen waren super angenehm bei 23 Grad. Wir wurden freundlich Elefantensnackempfangen, mit dem englischen ging es zwar recht schlecht, aber beide Seiten nutzten Hand und Fuß.
Die Zimmer waren durch die hohe Luftfeuchtigkeit und schlechter Lüftungsmoral recht muffig und feucht, aber sonst recht schön eingerichtet.
Der Wetterbericht für die nächsten Tag war für das Flachland mit 36 Grad und steigend angegeben und somit für mich das noGo fürs Trekking. Somit entschieden wir uns Green Hill Elepant Camp zu gehen, was zwar mit 100 US-DOLLAR pro Person recht teuer war, aber mit dem Geld noch gemeinnützige Arbeit in der Region geleistet wird, wie zum Beispiel die Wiederaufforstung des gerodeten Waldes und eben für die sechs alten burmesischen Arbeitselefanten ein schönen Lebensabend zu schaffen.
Zum Programm gehörte ein kompletter Tag zusammen mit den alten Elefanten zu verbringen, sie zu füttern, zu waschen, eine Führung durch das Camp und das Pflanzen eines Baumes im Wald.
Im Camp wurden wir freundlich von den Mitarbeitern InsMaulStopfServiceempfangen und den Do und don't Do im Camp aufgeklärt und zusammen mit 6 anderen Besuchern wurden zu den Tieren gebracht.
Obwohl das alles nur weibliche Elefanten waren, sind diese entzückenden Schosstierchen schon recht groß wenn man vor ihnen steht. Und genauso gewöhnungsbedürftig war der Rüssel, welcher nass tropfend dir das Futter abnahm. Einige der Elefanten machten sich schon gar nicht mehr die Mühe, sondern hielten einfach nur das Maul auf, das man selbst Ihnen das Futter reinschob. Das Futter bestand aus Kürbis, geschnittene Bananenpflanze, etwas Zuckerrohr und Knödel aus Melasse.
Noch am Vormittag gingen wir zum Fluss, wo ein kleines Becken aufgestaut wurde und ein Mahut einen Elefanten brachte, der sich sofort bereitwillig in das kühle Nass legte. Von unserem Guide wurden wir dann aufgefordert den Elefanten nass zu spritzen, dann durfte jeder einzeln auf den Rücken steigen und ihn mit Rindenfasern den Rücken zu schruppen. Die Fasern waren wie Seife, denn beim Schruppen schäumten diese auf und als der Elefant eingeseift war, mussten wir ihn wieder nass spritzen. Der Elefant nah. Das mit einer stoischen Ruhe, hätte ich ja befürchtet dass er sich einen Rüssel voll Wasser nimmt und die anderen nass macht, aber nö. Irgendwann stand er wieder auf und zusammen mit dem Mahut am Rücken stampfte er zurück zum Camp.
Nachdem Baden gab es den Rundgang durch das Camp, das erstmal war ich heilfroh kein Trekking machen zu müssen, denn die Sonne brannte herzlos in das Tal und es war unerträglich in der Sonne. Da hatten es die Elefanten gut, die standen vor der Sonne geschützt unter Dächern. Für mich wars Possierliches Schosstierchenmehr eine Tortur als informativ und ich war heil froh als wir zum Mittagessen durften. Durch vor dem Essen mussten wir dann noch was arbeiten und einen Baum pflanzen, ich fand das eine nette Geste.
Nachdem Mittagessen hatten wir etwas gechillt bevor wir wieder zurück ins Camp sind. Nach einem Mittagsschlaf sind wir dann wieder zu den Elefanten gelaufen und fanden diese dann ganz alleine vor, da die Anderen wohl alle das Camp wieder verlassen hatten. Den Nachmittag hatten wir damit verbracht den 6 Elefanten abwechselnd Futter ins Maul zu stopfen, auch ne Beschäftigung, aber die Zeit verging und irgendwann machten sich die Elefanten fertig das Camp zu verlassen. Der Guide erzählte uns, das die Elefanten jetzt in den Wald gebracht werden, wo sie die Nacht verbringen sollte. Ich wollte den Elefanten folgen, aber der Guide sagte, das würde nicht gehen, denn die Elefanten akzeptieren im Wald keine Menschen mehr und es könnte gefährlich werden. Da wurde mir zum ersten Mal klar, ja das sind Wildtiere, und nicht die netten Dickhäuter, welche sich das Futter ins Maul stopfen lassen. Ich sagte dem Guide, das dieser Aspekt der Arbeit den Besucher näher gebracht werden sollte, denn im Laufe des Tages wurden die Elefanten als possierliche gutmütige Tiere dargestellt, mit denen man einen Kuschelkurs fahren kann, solange man nur genug zu fressen in der Hand hat. Hast du kein Futter dreht sich der Elefant eiskalt um und will von dir nichts mehr wissen :-)
Gegen halb fünf holte uns Heino ähnlicher Buddhawieder das Taxi ab und fuhr uns mit einem kleinen Umweg über eine Höhlenpagode ins Hotel zurück. Wir hatten eigentlich diese ganzen Pagoden doch ziemlich satt inzwischen, sind diese Pagoden doch immer gleich. Aber diese war anders, komplett in einem Höhlensystem standen tausende von unterschiedlichen Buddha Statuen, einige in gewohnter Form, einige sahen wie Aliens aus, und eine Variante der Buddha mit Aliengesichter sahen aus wie Heino, zumindest der junge Heino.
50 Prozent der Figuren waren mit blinkenden Lichtern ausgestanden, was entsprechend ein riesen Gewirr aus Steckern, Mehrfachstecker und Kabeln nach sich zog und dieses Netz aus Mehrfachstecker hing einer Steckdose im Eingangsbereich. Ein lachender Elefant