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Von Kalaw Fasziniert im Zugging es dann mit der Eisenbahn Richtung Inlay See. Der Zug kostete für die 3,5 Stunden Fahrt gerade mal 500 Kyat pro Person in der ordinary class, die upper class für 1200 pro Person war leider schon voll. Der Unterschied zwischen beiden Klassen war lediglich eine Sitzplatzreservierung und gepolsterte Sitze statt Holzsitze. Als der Zug in Kalaw einfuhr, waren alle Abteile bis auf die upper class leer, und somit konnten wir uns einen schönen Sitzplatz aussuchen.
Pünktlich fuhr der Zug in Richtung Inlay See los, eher gemütlich, denn die Gleise waren durch die hohen Temperaturen sehr wellig geworden. Schnellere Geschwindigkeiten wie 40 km/h waren nicht drin, da sich Ankunft in Shwen Nyaungbei einigen Passagen die Wagons wieder einmal gefährlich aufschaukelten. Aber aufgrund der Landschaft war das nicht tragisch. Schade nur das es im Moment Hochsommer und die Natur ziemlich trocken ist. Etwas mehr grün wäre bestimmt auch schön gewesen.
Und heute war wieder ein richtig heißer Tag, selbst hier auf 1300 Meter hatte es gute 31 Grad und somit war ich ganz froh, dass wir kein Trekking gemacht hatten, das hätte ich nicht lange mitgemacht.
Mehr oder weniger pünktlich erreichten wir unser Ziel, Shwen Nyaung. Das liegt noch 10 Kilometer entfernt vom See, aber als wir in den Bahnhof einfuhren, gruppierten sich schon wieder die Trauben am Zug. Hier in Shwen Nyaung war es noch extremer als anders wo, denn hier sprangen die Taxifahrer schon auf den noch fahrenden Zug auf, um die Leute schon im Abteil klar zu machen.
Wir sind aber dann erstmal ausgestiegen und haben die Lage sondiert. Und schon kamen die ersten Angebote von 15000 Kyat ohne genau Ausflugsboote am Morgendas Ziel zu kennen. Ich sagte dann erstmal 4000 Kyat und alle lachten. Unter 15000 Kyat ginge nichts, wurde uns gesagt. Neben uns stand eine Vierergruppe von Franzosen welche 2000 pro Person zahlen sollte. Irgendwann gesellte sich dann noch ein Israeli zu uns, aber das Angebot blieb bei 15000. ich sagte ich würde mich mal vor dem Bahnhof umsehen wollen, vielleicht stünde da ein TuckTuck. Und schon fiel der Preis auf 10000. Ich erhöhte mein Angebot auf 6000, keine Reaktion. Also drehte ich mich in Richtung Ausgang und lief los, und schon war der Preis bei 7000 für drei Personen. Wahrscheinlich wäre noch mehr drin gewesen, aber es war heiß und wir wollten weiterkommen.
Die Fahrt ging Bild los, auf der Hälfte der Strecke wurde dann erstmal der Eintritt zum Biosphärenreservat Inlay See fällig, happige 10000 Kyat pro Person.
Im Hotel, welches direkt am Kanal zum See lag, wurden wir dann für burmesische Verhältnisse recht kühl empfangen, ein knappes Hallo und Passport please, schon wurden wir aufs Zimmer gebracht. Glücklicherweise hatten wir ein Zimmer vom Kanal weg bekommen, da auf dem See reger Touristenstrom herrscht, welcher durch knatternde Boote bedient wird, sind die Zimmer nach vorne recht laut, was wir in den Kritiken bei der Hotelbuchung schon gelesen hatten.
Am Innle See ist es üblich, eine Tagestour zu buchen um die verschiedenen Ziele am See besuchen zu können. Also sind wir vor das Hotel gegangen und schon wurden wir für eine Bootstour angesprochen. 23000 Kyat für den ganzen Tag und pro Boot. Aus dem Reiseführer wussten wir, das Preise zwischen 15 und 20000 Kyat pro Boot okay sein sollten. Ich sagte das wir mal noch weiter schauen und wir uns später entscheiden würden. Ein weiterer Bootsbesitzer sprach uns an, er wollte es für 18000 machen, Schwimmender Garten mit Tomaten aber der hatte so nach Bier gestunken, das wir gleich weiter liefen. Der Nächste, welchen wir angesprochen hatten, wollte 25000 Kyat. Zurück am Hotel, warte der mit seinem ersten Angebot noch immer, und der wollte uns nun für 20000 fahren. Mit dem Israeli hatten wir noch WhatsApp Nummer getauscht und so fragten wir ihn, ob er noch Lust hätte mit auf die Tagestour mit zugehen. Er hatte und somit gingen die 20000 durch drei, wieder gespart :-).
Geplant war heute der Besuch eines Marktes, diverse Handwerksbetriebe, floating Market, ein floating Garden und den Besuch des Klosters mit den springenden Katzen. Es ging um Punkt 7 Uhr los, da wir genau auf die andere Seite des Sees mussten, dort fand am heutigen Tag der Markt statt, der schon um 10 Uhr wieder abgebaut wird. So früh am Morgen und dank der hohen Geschwindigkeit des Bootes, war der Fahrtwind richtig kalt und ohne Pulli war das fast nicht zu ertragen. Der Beim Kauf der WassertomatenReiseführer hatte uns schon darauf hingewiesen. Für die Strecke sollte das Boot zwei Stunden brauchen. Statt aber wie geplant direkt dort hinzufahren endete die Strecke auf der Hälfte und wir wurden erstmal bei diversen Handwerksbetrieben, wie einer Silberschmiede und einer Tabakmanufaktur, abgeliefert wo man uns erst die einzelnen Schritte der jeweiligen Handwerkskünste zeigte und im Nachgang man uns versuchte Touristen Nippes anzudrehen. Kurz vor 10 Uhr erreichten wir den Markt, der schon wieder ab abbauen war. Hmm toll. Ich hatte noch Tomaten gekauft, welche hier direkt im See, auf diesen Floating Garden, angebaut werden. Das erhoffte Geschmackserlebnis blieb aus, denn diese Tomaten waren den niederländischen Tomaten nicht unähnlich.
Nachdem Kloster Mietze Katzewir uns noch die Stupa und das Kloster neben dem Markt angesehen haben, sind wir weiter zu einer Lotusweberei gefahren. Dort werden eine Art von Seidenfäden aus den Stilen der Lotusblühte gezogen und zu einem Garn gesponnen. Eine fiese Arbeit, denn aus diesen Stängel kommen nicht allzuviele fasern und somit ist das Verfahren sehr aufwändig, ein paar Meter Garn zu bekommen. Dieser Garn wird dannach gewaschen und verwebt. Entsprechend teuer ist der Stoff danach dann auch. Reisender Absatz findet dieser Stoff wohl in Italien, wo man sich sündhaft teuere Anzüge davon schneidern lassen kann.
Das Mittagessen nahmen wir direkt auf dem See ein, in einem der vielen Restaurants.
Auf dem Rückweg führte unser Weg noch zum berühmten Kloster, wo sich die Mönche unter dem letzten Abt einen Spaß gemacht und Katzen dressiert haben durch Ringe zu springen. Leider ist der alte Abt gestorben und der neue Abt hat das unterbunden, er möchte das Kloster als spirituellen Ort für Touristen sehen und nicht als Attraktion. Somit laufen eine Menge gelangweilte und sehr zutrauliche Katzen Hauptraum des Klostersrum, aber keine springt mehr durch Ringe. Das Kloster ansich ist schön gewesen, sehr alt, alles aus Holz, sehr gepflegt und kein Beton wie in anderen Klöstern. Das machte diesen Ort schon recht interessant.
Es war kurz vor drei Uhr, als wir zurück ins Boot mussten, die Rückfahrt stand an, auf mein Einwand den schwimmenden Markt und Gärten zu besuchen, wusste man plötzlich von nichts mehr. Den schwimmenden Markt gäbe es erst morgen und die schwimmenden Gärten hätten wir schon gesehen. Einwände wurden ignoriert, da plötzlich kein Englisch mehr verstanden wurde. Ach auch egal, von mir aus, ich würde mich bei der Chefin beschweren, wobei ich mir keine Hoffnung auf irgendwas machte.
Als wir am Steg vor dem Zweite Heimat für eine NachtHotel angelegt hatten, war erstmal von der Chefin nichts zu sehen, aber es grummelte mein Bauch. Also erstmal ins Hotelzimmer. Nach 30 Minuten gab es kein halten mehr. Es schoss mir zu jeder Öffnung raus. Blöde bei zwei entgegengesetzten Öffnungen und nur einer Keramik, aber hier zeigt sich der gleich wieder der Vorteil von raumhochgefliesten Duschtoiletten. Man spritzt es einfach mit Duschschlauch wieder sauber.
Gegen 18:30 ging es mir dann richtig schlecht und ich entschied für mein Breitbandantibiotikum. Ich konnte es mir nicht leisten richtig krank zu werden, da für den nächsten Tag die Weiterfahrt Richtung Yangon geplant war, denn unser Visum für Burma läuft die nächsten Tage aus. Geplant war für die letzte Woche noch ein bissl Inselurlaub zu machen.
Gegen 22 Uhr ging es mir dann langsam wieder besser und bei Andreas ging es los, gegen vier Uhr morgen entschied sich dann auch Andreas für Antibiotika.