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Wie abgemacht erschien pünktlich um elf Uhr Raju, unser Fahrer, welcher uns für die nächsten vier Tage zur vollen Verfügung stehen wird. Die Fahrt ging gleich durch den chaotischen Verkehr durch Delhi los zur Autobahn. Dort ging's dann mit 80 km/h Richtung Jaipur und nach 5,5 Stunden war die Tortur erledigt und wir waren angekommen. In Jaipur war aber wohl Minuten vor unserer Ankunft ein ordentlicher Regenschauer runter gekommen, denn die ganzen Strassen standen unter Wasser und die Rinnen neben den Strassen konnten das Wasser nicht abtransportieren, da sie voller Müll waren.
Die Anfahrt zum Hotel Dera Rawatsar ging durch slumähnliche Viertel wo nur verfallene Häuser standen und mehr Kühe durch die Strassen liefen, wie nirgendwo anders in Idien. In mir stiegen schon üble Befürchtungen hoch, ob die Idee so gut war, aber der Hotelmanager war so nett, das konnte nicht sein.
Das Hotel oder besser Guesthouse war dann eine wirkliche Überraschung. In Mitten dieses Viertels stand eine Oase der Entspannung. Wie wir von Raju später erfahren haben, gehört das Anwesen dem Polizeipräsident von Jaipur und war Historisch. Es war eine ehemalige Stadtresidenz eines Edelmanns aus Bikaner und Wohnhaus von Rani Laxmi Kumari Chundawat, die als erste Frau ins Parlament Rajasthans einzog.
Das Zimmer war geräumig und äusserst geschmackvoll eingerichtet. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, hat uns unser Fahrer zu einem italienischen Restaurant gefahren. Über den Dächern von Jaipur haben wir dann Pizza /Lasagne gefuttert und die Aussicht über Jaipur in der untergehenden Sonne genossen.
Palast der WindeAm nächsten Morgen empfing uns schon ein schön gedeckter Frühstückstisch wo wir ein lecker Frühstück mit Toast, Tee, Früchten und Rührei geniessen konnten.
Auf dem heutigen Programm stand der Palast der Winde, das Fort Amber und das astronomische Observatorium. Wir sind dann auch zeitig aufgebrochen, um der mittlerer Weile Mörder Mittagshitze zu entkommen. Die Fahrt zum Fort Amber führte erst nach Old Jaipur, zum Palast der Winde dem Hawal Mahal, welcher natürlich im Gerüst stand und somit nicht allzuviel zu sehen war. 2013-05-12-1297.jpgDort stieg auch unser Tourguide für den heutigen Tag zu. Weiter ging die Fahrt an einem Wasserpalast vorbei, Jal Mahal ein unscheinbarer Palast in mitten eines Sees und dann zu Fort Amber.
Am Fort Amber angekommen, hatten wir die Wahl das Fort auf dem Rücken von Elefanten, zu Fuss oder mit dem Auto zu erreichen. Da wir aber es aber als Tierquälerei empfunden haben, und es auch schon für zu Fuss schon zu heiss war, haben wir das Auto genommen.Fort Amber Garten
Glücklicher Weise war nicht allzuviel los und so konnte man wirklich gute Fotos im Fort machen. Das Fort beeindruckt schon von weitem. Treppenförmig ansteigend zieht sich die aus vier Höfen bestehende Burganlage die Bergflanke empor, wobei der am höchsten gelegene Teil der Älteste ist.
Die Architekten waren wirkliche Spezialisten zu Ihrer Zeit, denn trotz mörder Hitze ausserhalb, wars es im inneren zwar stickig, aber bei weitem nicht so heiss. Neben der prachtvollen Gartenanlage in einem der vier Höfe war auch der Spiegelsaal ein echtes Highlight.
Da dieser Teil des Fort auch im Winter bewohnt war, hatte man sich was pfiffiges einfallen lassen, um die Wärme im Gebäude zu halten. Es wurden tausende kleiner Spiegel in die Wand eingelassen, welche die Warme der Fackeln zurück werfen sollten, ein Segen für die Leute damals, ein Horror für jeden, wo sich der Blitz am Fotoapparat nicht abschalten lässt.
Das Fort Amber ist riesig und die unzähligen winzigen Treppchen sind doch wieder richtig anstrengend. So sind wir nach zwei Stunden dann Astronomisches Obervatorium doch vollkommen verschwitzt ins heisse Auto gestiegen und zum astronomischen Observatorium gefahren.
Besonders lange haben wir uns da nicht aufgehalten, da die Sonne unbarmherzig auf das Areal schien und es auf dem freien Gelände unmenschlich heiss war. Das Jantar Manter, ein astronomische Observatorium, ist das als einzige, welches von vier in Indien noch mit vollständig erhaltenen historischen Instrumenten ausgestattet ist. Dort steht auch die Weltgrösste Sonnenuhr, welche die Zeit in Sekunden anzeigte. Durch die enorme Grösse, wanderte die Markierung gut sichtbar.
Die anderen Instrumente dienten alle grossteils zur Winkelbestimmung und somit zeigten die meisten Instrumente neben dem Datum, der Jahreszeit auch die Tierkreiszeichen an.
Nach der ganzen Anstrengung war dann erstmal Mittagessen angesagt, viel haben wir leider nicht runterbekommen, es war einfach zu heiss.
Nachdem Essen führte uns der Tourguide zu der Fabrik des Cousins vom besten Freund des Bruders der Mutter väterlicherseits, wo wir uns noch traditionelle indische Teppichknüpferei anschauen konnten. Das war ganz interessant, leider hatte ich etwas zuviel Interesse gezeigt, denn schon standen wir in einem Verkaufsraum und es wurden uns unzählige Teppiche ausgerollt die wir uns alle geduldig anschauen mussten. Auch der flehende Hinweis, das meine Wohnung tendenziell eher modern eingerichtet ist, und solche Art von Teppich nicht in Indische Folkloretänzerinmeine Wohnung passte, hatte nur den Erfolg, das ich auf einmal Zettel und Stift in der Hand hielt, wo ich ein Design aufzeichnen sollte, welches sie dann nachknüpfen wollten. Arrrgh. Andreas hatte es dann doch nochgeschafft den Schwippschwager um sieben Ecken davon zu überzeugen, das wir die definitiv falsche Kundschaft seien. Und so wurden wir entlassen.
Den restlichen Tag haben wir im Hotel verbracht. Zum Abendessen hat uns unserer Fahrer in ein indisches Restaurant gefahren, das er dringend empfehlen musste, da hier typische kulinarische Leckerchen aus der Ecke serviert, dazu noch Folklore Einlagen der hiesigen Tänze gezeigt wurden. Um nicht negativ zu werden, sach ich nur, Touriessen, Touripreise und Touriprogramm. Zügig aufgegessen und ab durch die Mitte ins Guesthouse zurück.