Warning: session_name(): Cannot change session name when session is active in /var/www/vhosts/david-bauer.eu/httpdocs/Blog/BlogView.php on line 29
david-bauer.eu -
Click to show pictures in full size.

Traue nie dem ersten Eindruck

Nach zwei weiteren Hotels, welche ebenfalls alle geschlossen waren, fanden wir dann eines welches offen war, Zimmer frei hatte und uns aufnehmen wollte. Die Summe von 800 Rupie mussten wir sofort an dem Nighty bar bezahlen. Der nahm das Geld und steckte es in seine eigene Tasche. Naja uns soll's egal sein, wir hatten ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen.
Rustikales Hotelzimmer in MandiRustikales Hotelzimmer in MandiDer Nighty führte uns in den vierten Stock in ein Zimmer im letzten Eck des Hotels, sperrte die Türe auf, kramte aus dem Schrank noch irgendwelche zusammengerollten Schaumstoffmatten mit ehemals weissem Leintuch, legte sie so wie sie waren aufs Bett und verschwand wieder. Der erste Eindruck war gar nicht schlecht, Holzdecke, Teppich und ein grosses Bett.
Naja der zweite Blick offenbarte die grauenvolle Wahrheit. Der langflorige Teppich hatte mehr Flecken als ein Fleckenteppich, das Bett war seid längerer Zeit nicht mehr benutzt worden, entsprechend hatte sich eine sandige Schicht auf der Tagesdecke abgelegt. FleckerlteppichFleckerlteppichAndreas meinte, wir müssen erstmal die Tagesdecke runternehmen, aber haben sie dann gleich wieder zurückgeklappt. Diesen Anblick darunter mag ich allen ersparen und werde das Unkommentiert lassen. Die Schaumstoffmatten hatten wir erst gar nicht ausgerollt. Stattdessen sind dann wieder unsere Schlafsäcke zum Einsatz gekommen.
In der Dusche fehlten die Handtücher, war auch kein Problem, dann sind mal unsere microfaser Handtücher aus Bangalore zum Einsatz gekommen. Ich war beeindruckt, wie gut die sind und nehmen im Gepäck nur minimal Platz weg und sind total schnell wieder trocken.
Nach 19 Stunden Taxi, Bus und Bahnfahrt wirke ich wohl etwas erschöpftMüder DavidDie Nacht war allerdings etwas kalt, denn die Fenster waren nicht dicht und unter der Türe war ein riesen Spalt, wo die ganze Nacht die Kälte durchs Zimmer pfiff. Am nächsten Morgen war Andreas über dem Schlafsack dick in die staubige Tagesdecke eingewickelt, als wenn es Minus 10 Grad die Nacht gehabt hätte, typisch schwäbische Zimperlichkeit :-) halt. Wir haben uns dann gar nicht lange aufgehalten, haben unser Zeug gepackt, sind ins nächste Café und haben gefrühstückt. Neben dem Frühstücken haben wir im Internet nach einem weiteren Hotels Ausschau gehalten und auch eines gefunden. Andreas wollte ja unbedingt ein Deluxe Zimmer, ich war dagegen. Ich fand das 11 Euro genug Geld war und war auch nicht bereit 4 Euro mehr für ein Deluxe Zimmer hinzublättern. Aber es half nichts, es wurde das Deluxe Zimmer für eine Nacht gebucht, innerlich flehte ich das Schicksal an, warum soviel Geld.
Am Hotel angekommen, sagte uns der Chef, das die Kategorie Deluxe nicht mehr verfügbar sei und wir die kleinere nehmen müssen, den Differenzbetrag würden wir erstattet bekommen. Muaaahahaha.

Sightseeing in Manali

Dieses fiese Lachen verging mir allerdings sofort, als der Chef das Zimmer aufsperrte und ein Schwall feucht modrig kalter Luft entgegen kam. An der Decke waren Wasserflecken, das Bad sah aus wie ...., und alles im Zimmer war klamm, aber die Aussicht in den Himalaya war gut. Lang hatten wir uns im Zimmer nicht aufgehalten und sind gleich in zurück in die Fussgängerzone, welche jetzt total belebt und nicht mehr so ausgestorben war, wie in der Nacht. In einem Reisebüro wollten wir Fahrt zum Rohtangpass buchen, aber leider waren für diesen Tag die ganzen Fahrten schon ausgerückt und so haben wir für den nächsten Tag um 10 Uhr eine Individualfahrt zum Rohtangpass für 1300 Rupie und für den Tag drauf eine Busfahrt für 900 Rupie nach Shimla gebucht. Als wir das Reisebüro verlassen hatten, beschlich mich eine Befürchtung, das eventuell im Hotel nichts mehr frei sein könnte um eine weitere Nacht zu verlängern, wenig später äusserte Andy selbe Überlegung. Mir war's recht, sollte nix mehr frei sein, kommen wir wieder aus dem Wasserloch raus.
Den restlichen Nachmittag hatten wir uns einen langweiligen Tempel angeschaut, der etwas abseits dem Berg rauf lag. Leider war mein körperlicher Allgemeinzustand mittlerer Weile so schlecht geworden, das ich schwer hustend fix und fertig den Tempel erreichte. Erschöpft legte ich mich an den Rand des Vorplatzes auf eine Treppe und schlief ein. Es dauerte eine Weile bis ich mich gefangen hatte und nach diesem Nickerchen sind wir mit einer Rickscha zurück gefahren. Den Weg runter hätte ich wahrscheinlich mit den zittrigen Beinen nicht geschafft. Auf halben Weg hatten wir uns Umentschieden und sind dann nicht ins Hotel sondern nach Old Manali gefahren, wo die Hippiehochburg sein sollte. Dort angekommen war schon alles sehr spirituell und esoterisch.
Die kleinen Geschäfte verkauften jede Menge Esoterikkrams, New Age Musik drang aus fast jedem zweiten Laden und eine würzige Prise Gras lag stellenweise auch in der Luft. Abermals spontan entschieden wir uns für ein kleines Restaurant mit Dachterrasse um Abend zu essen. Andy hatte einen Potato Burger und ich eine Pilzlasagne. Der Burger und Lasagne waren nicht schlecht. Irgendwann setzte sich noch noch Asiate, aus Bangkok stammend, zu uns an den Tisch und wir tauschten unsere Backpacker Erfahrungen aus.
Die Zeit verflog und es wurde dunkel, so haben wir uns verabschiedet und sind zurück zum Hotel. An der Rezeption fragte Andy, ob eine Verlängerung möglich sei, das konnte aber so nicht beantwortet werden.
Für den Abend war ich ausgeknockt und hatte den ganzen Abend verschlafen.
Am nächsten Morgen gabs auf Nachfrage die Information, dass das feuchte Hotelzimmer nicht mehr verlängerbar sei und so haben wir ein weiteres Hotel in der günstigsten Kategorie, für 950 Rupien, gebucht. Vor dem Frühstück sind wir noch bei einer Apotheke vorstellig geworden, da sich zu meinem Husten, der sich zu einem fiesen Reizhusten entwickelt hatte, noch etwas Fieber gesellte und ich die Lunge so nicht mehr freibekommen habe. Für 50 Rupie gabs 150 ml schleimlösenden Saft.

Der Rotangpass

Nach der Apotheke kurz Frühstück und dann ging es los mit dem Taxi zum Rohtangpass. Am Wegesrand gab es überall Geschäfte, welche Skianzüge zum Verleihen angeboten haben. Wir spassten noch darüber, wer jetzt noch die von der Sonne zerschossenen Skianzüge leiht, wo die Skisaison doch vorbei ist. Auf 3400 Meter angekommen, stand wir dann neben mehreren Hunderten von anderen Autos, die alle das gleich Ziel hatten wie wir. Mit uns waren noch ein paar Andere mit auf dem Pass. Die Aussicht war aber super schönRotang PassDer Pass an sich war durch die Menge an Schnee noch gesperrt und daher sind wir nur bis zur Schneegrenze gekommen. Die ganzen Inder waren dick eingemummelt in ausgebleichten Skianzügen, mit Mützen, Handschuhen und Schals aufgelaufen, als wenn es tiefster Winter wäre. Derweil war es in der Sonne angenehm warm. Aber gut, wer im Flachland 42 Grad hat, den fröstelt es halt bei 15 Grad schnell.
Es herrschte emsige Betriebsamkeit, Verkäufer, Pferde und ein brutales gehupe von Autos, die wieder am Rückweg waren und rücksichtslos ohne zu Bremsen den Berg wieder runterheizten. Man musste echt höllisch aufpassen, dass man nicht unter die Reifen kam. Denn wer nicht aus dem Weg ging wurde angefahren. Ich habe es mir dann zur Aufgabe gemacht, jeden der mich anhupte und ungebremst an mir vorbei fuhr, den Seitenspiegel einzuklappen und wer unter 10 cm vorbeifuhr mit der flachen Hand auf die Tür zuschlagen. Nach 15 Minuten hatte ich eine rote Hand, Kopfschmerzen und üble Laune.
Auf dem Rückweg sind wir noch in ein Seitental abgebogen wo etwas Entertainment geboten wurde.Die Tandemflüge waren abendteuerlich und in Deutschland so nicht zugelassenIndisches Gleitschirmfliegen Man konnte dort Tandemgleitschirmsprünge aus einer Höhe von 60 Meter für 3000 Rupie machen. Die Schirme allesamt waren uralte Schirme aus Deutschland, welche dort den Sicherheitscheck nicht mehr bestanden haben. In turbulenter Luft starteten hier im 15 Sekundentakt die Tandems um 30 Sekunden später im Getümmel von Hunderten von Leuten halsbrecherisch zu landen. Die harte Landung, von teils aus 3 Meter Höhe, hat zumeist der Tandemflieger abfedern müssen.
Danach ging's ins neue Hotel, wo wir dann erstmal gesagt bekommen haben, das unsere gebuchte Kategorie nicht mehr verfügbar war und wir ein Upgrade auf ein Deluxe Zimmer bekommen hätten. juppi. Im Zimmer angekommen, war lediglich die Zimmergrösse und das ansich trockene und warme Zimmer dann Deluxe. Die restliche Ausstattung war wie überall.

Ich habe Hunger, auf zum Italiener

Ich brauchte dringend mal ein gescheites Stück Fleisch, da ich immer noch bissl schwach auf den Beinen war, sind wir Abends in ein italienisches Restaurant, das Johnson Lodge, wo die italienische Besitzerin zehnminütlich die Nerven verlor und ungeduldig "Mammamia" durch die Gegend plärrte, weil sich ihre Kellner einfach indisch dämlich anstellten. Anfangs waren wir nur zu zweit im Gastraum und die indischen Kellner waren jetzt schon überfordert mit zwei Getränkebestellungen. Die Nachbestellung eines Bieres ging erst gänzlich unter und erst auf weitere Nachfrage kam Andy zu seinem Bier. Schokomus mit KeksSchokomus mit KeksAber das Essen war Spitzenklasse, wir hatten uns für chicken cordon blue entschieden. Die Besitzerin war eine Perle von Gastgeberin. Fürs Dessert wollte ich ein apple crumble essen, aber das gabs nicht mehr, mit Witz und Charme hat sie mich dann in eine unverschämt leckere Schokomus gequatscht, nachdem ich Ihre bestimmt ebenfalls leckere Tiramisu ausgeschlagen hatte. Das muss sie wohl etwas gekränkt haben, denn ich musste Rede und Antwort stehen, warum ich keine Tiramisu mochte. Wir fühlten uns richtig wohl dort und können das nur wärmstens weiter Empfehlen.
Auf dem Weg zurück ins Hotel ging das Spiegelklappen und Türenklatschen weiter.

No Gallery availableNo movie available
Please write a comment