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Die Ankunft im Hotel war überraschend europäisch und so waren alle notwendigen Dokumente von Booking.com abgerufen und und fein säuberlich abgelegt. So ging der Checkin wirklich zügig von statten, war nach 10 Minuten beendet und ein BellBoys schleppte unsere Rücksäcke in den vierten Stock des Hotel.
Lobby des HotelsDas Hotel Seven Seventeen war ein schnuckeliges Hotel im tibetanischen Still in Mitten von Darjeeling unweit der Mall Road von Darjeeling, wo sich Geschäft und Restaurant aneinander Reihen und kein Verkehr war. Geführt wurde es von einem älteren Ehepaar die viel Energie und Aufwand in Details gesteckt haben, so war das ganze Hotel mit tibetischen Möbel, Holzschnitzereien an den Holzbalken ausgestattet und religiöse Gegenstände in Schaukästen im Treppenhaus ausgestellt.
Unser Zimmer war mit elf Quadratmeter sehr klein, eigentlich grad so groß dass ein Bett reinpasste, da aber alles aus Holz war, war das urgemütlich und erinnerte eher an eine Hütte in den Bergen als an ein Hotel in den Bergen.
Ausblick auf DarjeelingAls wir am nächsten Morgen in die Mall Road wollten, um ein nettes Kaffee zu finden, fing uns die Besitzerin ab und verwickelte uns neugierig in ein Gespräch. Leider wurden wir immer wieder von anderen Gästen und dem Personal unterbrochen, so dass sie uns für den Nachmittag zu sich in das oberste Stockwerk des Hauses einlud.
In der Mall Road angekommen, sind wir dann erstmal im Glarneys hängen geblieben, einem netten Kaffee im englischen Still, mit einer reichhaltigen Auswahl an Gebäck und leckeren Küchenstücken zum moderaten Preis. Grad lecker wars und wir haben uns einmal durchs Sortiment gefuttert und dazu einen leckeren Darjeeling Tee getrunken. Sonnenuntergang über DarjeelingFett und vollgefressen haben wir uns durch die Stadt geschleppt und einige Plätze und nen Park angeschaut. Schnell war es Abend geworden, wir hatten dann auch schön die Einladung um Tee verbummelt. Zurück im Hotel hat uns dann erstmal die Schwester der Besitzerin abgefangen und uns mitteilen lassen, das die Chefin nicht mehr da ist und später wiederkommt.
Wir nutzten die Zeit und haben beim Kenntucky Fried Chicken uns ein Abendessen geholt. Wieder zurück im Hotel haben wir dann eine neue Einladung für den nächsten Nachmittag bekommen.
Wasserfall in DarjeelingDer nächste Morgen ging schon um drei Uhr los, da wir eine Fahrt zum Tigerhill und den Besuch einer Teefabrik gebucht hatten.
Der Tigerhill ist ein exponierter Aussichtspunkt nahe Darjeeling, von wo man einen schönen Blick auf den Sonnenaufgang und das umliegende Gebirge hatte, bei schönem Wetter auch den Mount Everest aus der Nacht erwachen sehen kann.
Um drei Uhr morgens war auf dem Weg dorthin Rushhour und so karrten hunderte von Jeeps eine Menge Leute zum Tigerhill. Auf dem Tigerhill war alles darauf ausgelegt, den Besuchern den täglichen Sonnenaufgang so komfortabel wie möglich zu gestalten. Kloster in DarjeelingAuf der Anhöhe des Berges, war ein drei stöckiges Betonhaus errichtet und wie alles in Indien, waren die besten Zeiten des Hauses auch schon lange vorbei.
Je höherer das Stockwerk, desto mehr Eintritt musste man berappen. Ging bei 10 Rupee los und endete bei 60 Rupee für die super Deluxe Lodge.
Das Haus war Richtung Osten gebaut und auf der Ostseite befanden sich Panorama Fenster von wo aus das überwiegend indische Publikum den Sonnenaufgang durch die verschmierten Fenster bequem und warm verfolgen konnten. Im zweiten und dritten Stock konnte man noch auf den Luxus eines Tees zurückgreifen. Sonnenaufgang über dem TigerhillUnd so standen wir nun im zweiten Stockwerk, wo sich Reihen aus Plastikstühlen Richtung Osten ausrichteten und sich die Inder lautstark um die besten Plätze stritten. Mir war das aber zu doof und ich habe das baufällige Gebäude wieder verlassen und mich vor das Haus begeben, wo hunderte Inder mit Kamera bewaffnet, sich ebenfalls um die besten Plätze auf dem Platz stritten. Da kaum Wolken am Himmel waren, war der Sonnenaufgang eher unspektakulär, aber als die Sonne über den Horizont blitzte setzte ein Blitzlichtgewitter und tosendes Geschrei ein, als würde seid Monaten das erste Mal die Sonne wieder zu sehen sein. Sonnenaufgangs LodgeDie Leute waren so darauf fixiert, das sie das Farbenspiel im Westen und die Bergkulisse nicht wahrgenommen haben, so dass ich in Ruhe ohne Geschubse dieses Fotografieren konnte.
Nachdem nun der Sonnenaufgang vorbei war und die Hunderte von Jeeps, welche alle gleichzeitig losfahren wollten, für ein riesiges Verkehrschaos gesorgt haben, sind wir weiter zur Teefabrik gefahren, welche wohl dem Schwager des Cousins der Freundin der Mutter des Fahrers
gehörte. Der Besuch war etwas enttäuschend, Teeblätter beim Trocknenda bis auf ein Paar frische Teeblätter, welche zum Trocknen auf belüfteten Tischen im Obergeschossen lagen, nicht viel zu sehen war.
Hatten wir uns eine Teefabrik vorgestellt, in der die verschiedenen Schritte der Teeherstellung auch live zu sehen gewesen wären. So schauten wir auf die Trockentische wo neben jungen Teeblätter auch jede Menge "beifang" wie Farn, Stiele von Unkraut und Gras zu sehen war. Und jetzt rede ich nicht von abundzu ein Nicht-Teeblatt, sondern von gut 5-10%, welche keine Teeblätter waren.
Auf meine Frage hin, wann das aussortiert werden würde, schaute der Mitarbeiter etwas irritiert und meinte, dieser Tee sei keine erste Wahl mehr, denn dieser wäre schon im März und April geerntet worden. Ähm ja klar, den Deutschen kann mans ja erzählen. Fertig für den Versand nach KalkuttaDen letzten Produktionsschritt konnten wir dann wieder live sehen, wo getrocknetes und feingemahlenes Teepulver nochmal getrocknet wurde. Hier konnte man zuschauen, wie Mitarbeiter das Pulver oben in eine antiquarische Maschine kippten, es unten wieder in eine Mulde fiel und ein weiterer Mitarbeit das Pulver auf großes dreckiges Lacken schippte, von wo es dann in Säcke abgefüllt nach Kalkutta verschickt wurde..
Ja Petra, hier sollten wir unseren Teekonsum nochmal überdenken und vielleicht auf pures M-Wasser umschwenken..
Nach der TrocknungAuch hier in der Teeplantage, welcher wir noch einen Besuch abstatten durften, war ich wieder von einem falschen Stand ausgegangen. Hatte ich doch eine sauber gepflegte Anlage erwartet, mit akkurat geschnittenen Teepflanzen.
Aber wir sind hier in Indien, streckenweise häuften sich die leeren Chipstüten, Plastikflaschen und weiterer Unrat zwischen den Pflanzen. Lediglich die Pflückerinnen Teepfückering bei der Arbeitin ihren bunten Gewändern vermittelten einen romantisch idyllischen Eindruck der Teegewinnung. Aber der Beruf der Pflückerin ist kein einfacher, zum Einen ist das Gelände teils sehr steil, zum Anderen recht feucht warm und wenn die Sonne rauskommt unerträglich heiß. Das musste ich in der Dreiviertel Stunde selbst feststellen, denn ich hatte nur eine Fototasche mit dabei und trug keinen Korb auf dem Rücken...