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Vom Chitwan sind wir mit einem vom Hotel gesponserten Lokalbus nach Kathmandu gefahren worden. Baufällig Da wir für die letzte Woche wieder das Kastamandap Hotel gebucht hatten, sind wir vor Abfahrt nach Bhaktapur kurz im Hotel reingeschneit und hatten kurz nicht mehr benötigtes Gepäck dort zwischen gelagert. Von unnötigem Gepäck erleichtert hatte uns das Hotel ein Taxi besorgt, welches uns für 900 NRS direkt nach Bhaktapur gebracht hatte.
Bhaktapur einst mächtiges Handelszentrum auf der Route zwischen China und Indien, dann aber nach aufblühen von Kathmandu in Vergessenheit geraten erlebt jetzt durch westliche Besucher eine zweite Blühte. In der historischen Altstadt mit den roten Backsteingebäuden Pilger ist ein allen Bereichen die Zeit scheinbar stehen geblieben und nirgendwo in Nepal ist die Zerstörung durch das schwere Erdbeben 2015 so deutlich zu sehen wie hier.
Bei Eintritt in den historischen Stadtkern, wird erstmal eine Gebühr von 15 USD fällig, welche dazu verwendet wird, um die Stadt zu erhalten und die Schäden wieder instand zu setzen. Wichtig ist hier, das man erwähnt länger in der Stadt bleiben zu wollen, dann wird die Gültigkeit des Tickets um 7 Tage verlängert. Schrein mit Opferfeuer Gleich nach den Stadtoren zum inneren Kern, war sofort umzingelt von geschäftstüchtigen Guides, Träger und jene welche die besten Unterkünfte der Stadt zu geringen Preisen kannten. Glücklicherweise hatten wir schon unser Hotel gebucht. Eine idyllische Oase im traditionellen nepalesischem Stil, in der deluxe Variante mit Badewanne. Nach einem Monat auf Achse ist eine größere Wasseransammlung wo man sich entspannt reinsetzen kann doch Gold wert und der Aufpreis von 3 USD gerne bezahlt. unfertiger Streitwagen und Pagode
Wenige Meter vor dem Hotel war ein kleiner Schrein, wo gerade einem Wasserbüffel der Kopf vom Rest getrennt wurde und der Kopf feierlich vor dem Schrein nieder gelegt wurde. Die Leute standen barfuß in einem See aus Blut sangen und beteten. Im Hotel angekommen zogen draußen eine von Musik unterstützte Prozession vor bei, welche feierlich ein Sortiment aus Tierschädel Pottery Squareauf Opfertellern vorbeitrugen, gefolgt von Gemüse und frischen Gewürzen. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man vermuten können, dass die Herrschaften zu einem BBQ unterwegs gewesen sind.
An der Rezeption empfang uns ein junger schüchterner Nepalese, welcher Dank seines schlechten Englisch und der Tatsache, dass im Hotel keine Zimmer mehr frei waren, absolut mit der Situation überfordert war und uns glaubhaft machen wollte, das er keine Reservierung hätte. Dummerweise meinte er, Streitwagen kurz vor Vollendungnachdem Andreas nur meinen Nachnamen für die Reservierung nannte, das er für David Bauer gar keine Reservierung hätte.
Ein scharfer Ton seitens Andreas, hatte zur Folge dass doch eine Reservierung existierte und wir gleich auf uns Zimmer gebracht werden würden. Wir hatten dann erstmal in der Lobby Platz genommen und wurden mit Masallatee versorgt. Nach 20 Minuten wurden wir von gleichem Mitarbeiter aus dem Hotel ins Hinterhaus geführt und in ein riesiges ungeputztes Familienzimmer, selbstverständlich ohne Badewanne, gebracht. Andreas monierte diesen Umstand sofort und die Antwort war, es gäbe hier keine Badewanne und schon war der Mitarbeiter wieder weg. ZiegeZurück im Haupthaus zeigte Andreas dann erstmal die Reservierung wo klar Badewanne vermerkt war und wir mussten uns bis zur Klärung wieder in die Lobby setzten. Schnell wurde eine Kanne Masallatee und Kekse herbeigeschafft und 15 Minuten später kam der Besitzer mit gutem Englisch vorbei und entschuldigte sich für das Durcheinander, da sie aus technischen Problemen überbucht waren und das Zimmer mit Badewanne nicht frei wäre, aber die Badewanne sowieso eh kaputt sei. Man offerierte uns ein neues Zimmer für den nächsten Tag, im obersten Geschoss für die gleiche Rate, nur viel kleiner aber mit genialem Ausblick über Bhaktapur. Opfermarsch
Der Reiseführer versprach die wahre Seele von Bhaktapur zeige sich erst gegen Abend, wenn die Souvenirläden langsam schließen würden und die Tagestouristen die Stadt wieder verlassen haben. Dann würde Ruhe einkehren und man könne das ruhige Treiben der Einheimischen beobachten.
Bhaktapur an sich wäre ja wirklich richtig schön, nur hat man versäumt ein generelles Fahrverbot in der Altstadt einzuführen. So kann man die Stadt nicht wirklich genießen, da selbst in den kleinsten Gässchen noch Motorräder oder gar Autos fahren und diese sich erst gar nicht die Mühe machen zu bremsen, kaum Platzsondern nur Hupen und davon ausgehen, man könne sich in den schmalen Gassen in Luft auflösen. Nachts wird dieses noch anstrengender, da man kaum etwas sieht, die Straßen uneben sind, man nur noch schaut das man nicht hinfällt oder unter die Räder kommt.
Gegen 22 Uhr wirds aber dann merklich ruhiger, nachdem die Läden alle geschlossen haben kehrt auch Ruhe ein und man kann die Stadt, wie im Reiseführer versprochen, genießen.
Da in den nächsten Wochen hier das Neujahrsfest gefeiert wird, laufen schon überall die Vorbereitungen. Auf einem Platz wurde ein riesiger historischer Streitwagen aus Holz aufgebaut, welcher von Wetter zieht aufeinheimischen gezogen werden musste. Wohl auch nicht ganz ungefährlich, da wohl hierbei schon Menschen ums Leben kommen sind. Wenn man diesen Wagen mit seinen Aufbauten so sieht, bringt der geschätzt gute 3 Tonnen auf die Waage. Über richtigen Sinn konnte man uns nicht so ganz Aussage geben, aber es geht wohl darum diesen Wagen durch die Straßen zu ziehen und dadurch dass der Wagen sehr in die Höhe gebaut wurde, liegt der Schwerpunkt wohl auch sehr hoch, was ein leichtes Kippen des Wagens nach sich ziehen kann, wenn man nicht vorsichtig ist.
Ein Kippen des Wagens wäre aber schlecht, da Gewitterdies für das nächste Jahr Unglück bedeuten würde.
Eine ganz andere Tradition ist das Opfern von Tieren, wobei hier auch nicht zu erfahren war, ob dieses speziell für Neujahr war oder aber auch Familien für spezielle Feiern nutzen, wie uns auch einige erzählten. In der ganzen Stadt werden an allen möglichen Schreinen Tieropfer gebracht, voll kommen ungeniert vor den mehr oder weniger irritierten Touristen, welche Teils Gewitterschockiert daneben stehen, wenn plötzlich wieder eine Ziege, Huhn, Ente oder Büffel den Kopf verliert.
Eben vorhin brach über Bhaktapur ein Unwetter der Extraklasse herein, erst nur mit Wind und kurzem Starkregen gefolgt von mehreren Gewitterzellen, welche unbarmherzig einen Blitz nach dem Anderen über Bhaktapur frei gelassen haben, teils so stark, dass der Nachthimmel über der Altstadt taghell war. In meinem ganzen Leben habe ich so ein starkes und heftiges Gewitter noch nicht erlebt wie die letzten Stunden. Schön dabei war, dass es während des Gewitters nur wenig geregnet hatte, so dass man noch etwas mit der Kamera spielen konnte.